Otto Ulbricht: Mikrogeschichte. Menschen und Konflikte in der Frühen Neuzeit. 2009. 410 Seiten. ISBN 978-3-593-38909-7

Ein Vogt, der seinem Herrn die Stirn bietet, eine junge Frau, die sich weigert, eine schon geschlossene Ehe zu vollziehen, ein zündelnder »Kurpfuscher « – das sind nur drei der Geschichten aus der Zeit zwischen 1600 und 1800, mit denen Otto Ulbricht in die unterschiedlichen Welten unbekannter Menschen einführt.
Sie stehen als Beispiele für wichtige Themen der Frühneuzeitforschung wie Sozialdisziplinierung oder Medikalisierung. Gleichzeitig führt der Autor in die Entwicklung der Mikrohistorie als geschichtswissenschaftlicher Betrachtungsweise ein, referiert deren neuesten Stand und macht deutlich, welche Felder historischer Forschung die Mikrogeschichte in Zukunft erschließen kann.
Aus dem Inhalt:
– Mikrogeschichte als Menschengeschichte
– Der gerettete Aufstieg: der Gutsvogt Clauß Paulsen, 1619/20
– Die Liebe des Ehrenfriedt Andreß Kien, 1716-1717
– Die Welt eines Bettlers um 1775: Johann Gottfried Kestner

Otto Ulbricht ist außerplanmäßiger Professor für Geschichte an der Universität Kiel. Seine wichtigsten Forschungsgebiete sind Kriminalität, Pest und Armut in der Frühen Neuzeit.

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